Dienstag, 18. August 2009

Die Renovierung

Eintrag 18.11.04
Seit dem 05.11.04 haben wir den Schlüssel für unseren Altbau und dürfen mit Genehmigung der Verkäuferin schon renovieren. Bislang ist erst der erste Stock frei.
Der erste Tag der Renovierung war der 06.11.04. Richtig renoviert haben wir an dem Tag eigentlich nicht. Zunächst stand eine Bestandsaufnahme auf dem Programm. Gut – auf den ersten Blick recht ordentlich. Abenteuerlich ist hier die Elektrik, wie wohl in fast allen Altbauten. Es gibt einen alten Zwischenzähler, der gar nicht abgelesen wurde und hinter einer „Verbretterung“ versteckt ist. Das Badezimmer und die Küche müssen weichen. Auch die Toilette, die vom Flur abgetrennt wurde muss raus. In die Küche kommt ein größeres Bad.
Kurz die Teppiche angehoben, um nach dem Dielenboden zu sehen. Oh – böse! Unter dem Teppichboden gibt es noch eine Gummierung einer alten Auslegeware und die Gummierung muss vor dem schleifen der Dielenbretter runter. Glücklicherweise haben sich Schwiegereltern für Arbeiten wie das abweichen von Tapeten und wenigstens teilweise die Herstellung einer vernünftigen Elektrik angeboten. Dieses Angebot haben wir zwar skeptisch (eigentlich wollten sie nicht mehr renovieren) angesehen, aber dennoch gerne angenommen. Unser Zeitplan ist wirklich sehr straff und die Aussicht lange mit 2 Häusern leben zu müssen ist wenig verlockend.
Am nächsten Tag fangen wir an Tapeten abzuweichen und die Dielen abzukratzen. Wie wir am nächsten Tag über Schwiegereltern erfahren haben, waren die unteren Mieter (die in der nächsten Woche ausziehen) gar nicht begeistert – man hätte gern etwas länger geschlafen. Statt sich bemerkbar zu machen, haben sie sich still geärgert. Übrigens – wir haben nicht zu nachtschlafender Zeit angefangen, sondern erst um 11:00h.
Die nächsten Tage vergingen mit Elektrik, Tapeten abweichen und Fußleisten fönen.
Mittlerweile sind die letzten Mieter ausgezogen. Am 14./15.11.04 haben sie bis auf einige Dinge das Feld geräumt. Seit dem 14.11. sind wir beim tapezieren. Die Wände sind recht uneben und die Tapeten lassen sich nur sehr widerspenstig ankleben.
Am 18.11.04 ist das Ankleidezimmer gestrichen, das Kinderzimmer und das Schlafzimmer tapeziert. Die Elektrik macht gute Fortschritte. Am Wochenende sollen die Dielenböden geschliffen werden. In der nächsten Woche rollen die Handwerker an um vor Ort zu gucken und Angebote abzugeben. Nächste Woche kommen: Tischler, Klempner, Elektriker und der Bauschuttcontainer. Auch den Schädlingsbekämpfer werden wir noch versuchen in der nächsten Woche vor Ort zu haben.

29.12.04
Der Umzug liegt nun seit gut 3 Wochen hinter uns. Unsere ersten Erfahrungen im Umgang mit Handwerkern durften wir auch schon machen. Heißt es nicht immer, dass es dem Handwerk ach so schlecht geht?? Warum, zum Teufel, brauchen die Handwerker dann so lange um Angebote zu schreiben? Selbst der große Posten Fenster ausbauen und neue Fenster einsetzen motivierte nur einen Tischler zügig mit einem Angebot rüber zu kommen. Ich bin wirklich erschüttert. Auch die Klempner lassen sich Zeit. Vielleicht geht es den Handwerkern doch gar nicht so schlecht? Der Elektriker, dem wir den Auftrag gaben unser Arbeitszimmer innerhalb kürzester Zeit „arbeitsfähig“ zu machen verdient ein dickes Lob. Schnelle Reaktion und schnelle Arbeit – wir können nicht meckern.
Die Schädlingsbekämpfer haben die unterschiedlichsten Preisvorstellungen von 1.200 – 12.000€ war die Spanne. Da es sich um das Nebengebäude handelt wird der Günstigste wohl den Zuschlag bekommen.
Gut bewohnbar sind inzwischen: Wohnzimmer (sehr gemütlich), Schlafzimmer, Kinderzimmer, Ankleidezimmer, Küche, das zweite Bad und das Arbeitszimmer.
Unter den unschön aussehenden Holzfussböden traten nach dem abschleifen bildschöne Dielen zutage. Nachdem wir im unteren Flur 2 Wände rausgerissen haben, fand sich an der Flurwand zum Keller eine schöne, alte Holzkassettenwand. Auch die abgehängte Decke im Flur musste weichen. Nun haben wir eine Eingangshalle. Der Fußboden im unteren Flur ist leider sehr stiefmütterlich behandelt worden! Die schönen alten Fliesen haben sehr gelitten. Auch um den schönen, alten Kachelofen im Ofenzimmer hat sich niemand gekümmert. Unsere nächsten Projekte: Ofenzimmer und das obere Bad. Das obere Bad wird ein Großprojekt: Aus der oberen Küche mit eingebautem Duschbad, soll ein großes Bad werden. Vom Flur ist ein winziger Raum für eine Toilette abgezweigt. Hier gilt es das „Räumchen“ zurückzubauen und den Platz wieder dem Flur zuzuweisen. Die Elektrik, die Heizungs- und Sanitäranschlüsse der oberen Küche müssen zurückgebaut, verlegt und neu gelegt werden. Ein Haufen Arbeit, bei der uns Profis helfen müssen. Ohne Klempner geht da gar nichts.
„Nebenbei“ müssen Lampen angebaut werden und immer wieder muss aufgeräumt werden, weil man sich immer wieder die Handwerkssachen vor die Füße stellt, denn die Räume sind ja noch nicht fertig. Am Schlimmsten sehen momentan die Flure aus. Auch hier müssen wir Geduld beweisen. Eine meiner härteren Geduldsproben ist die Küche. Die jetzige Küche passt nicht in das Haus und besteht im Wesentlichen aus einer Küchenzeile, die sehr unvorteilhaft aufgeteilt ist. Geduld, Geduld!!! Genau wie wir Geduld mit unserem Telefonanbieter haben müssen. Noch immer sind wir nicht an den Nabel der Welt angeschlossen, weder Internet noch Telefon funktionieren. Für eine kleine Firma, die Internetdienstleistungen anbietet – eher schlecht!

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