Dienstag, 18. August 2009

Die Suche Teil 3

21.04.04
Im Internet habe ich ein Haus in Reinbek entdeckt. Am Wald soll es gelegen sein und renovierungsbedürftig. Waldlage klingt gut und der Preis kommt so eben und eben noch hin (wenn nicht zuviel renoviert werden muss). Ich habe also mit der Verkäuferin telefoniert und mir die Anschrift geben lassen, damit mein Mann und ich am Abend hinfahren und von aussen gucken können. SCHOCKING! Das Haus aus den 30er Jahren ist vom Stil her okay, aber der Zustand!!! Vor dem Grundstück alte Bäume, die wohl schon ziemlich tot sind. Das Haus: Zerborstene Fenster – die Giebeleinfassung hinüber – das Dach muss geflickt werden. Links und rechts neben dem Gebäude schmale Durchgänge zum hinteren Teil des Grundstücks. Laut Verkäuferin soll das Grundstück geteilt werden. Es soll 900m² groß sein – 500m² vorne mit dem alten Haus für 230.000€ zu haben und der hintere Teil 400 m² soll für schlappe 290.000€ verkauft werden. Rechts neben dem Gebäude ist noch ein Nebengebäude, eine Garage? Wie soll das Grundstück dahinter, das mit einem Doppelhaus bebaut werden soll, denn eine Zuwegung erhalten??? Eigentlich interessiert es mich nicht mehr. Die Tür zum Inneren ist offen, Gartenstühle aus den 60er oder 70er Jahren (die mit den Nylonschnüren) halten die „Haustür“ offen. Die Nachbarn zur linken spielen auf ihrem Grundstück Tischtennis. Ich frage sie, ob das Haus denn noch bewohnt sei. Manchmal; antwortet mir die Frau und meint, dass hier ein alter Mann oder zeitweise ein Geist wohnt. Manchmal würde sogar etwas aus dem Fenster fliegen. Na, wie ermutigend!! Für uns ist dieser Fall erledigt. Die Wohngegend wäre nett, aber die Umstände und die finanziellen Aufwendungen keinesfalls. Also ab nach Hause! Auf dem Rückweg fahren wir durch eine Straße in Nettelnburg, die für einige schöne Stadtvillen bekannt ist. Vielleicht wird hier eine Villa verkauft?? Ja – tatsächlich. Bildschön ist sie und entspricht genau unserem Geschmack. Die Daten vom Schild notiert mein Mann schnell und dann fahren wir nach Hause, um im Internet nach diesem Haus zu forschen. Was mag es wohl kosten? Kurze Antwort: 399.000€! Nein danke –keine Chance! Wenn der Computer schon mal hochgefahren ist, forschen wir doch weiter nach geeigneten Objekten: Bildschöne Fachwerkhäuser in Jork und Schwarzenbek. Komfortable, große, renovierte Häuser in Hamwarde und noch weiter entfernt. Nein das geht wirklich nicht! Viel zu weit! Schließlich müssen wir noch ohne Probleme zur Arbeit und zur Schule kommen.

22.04.04
Heute ist das Wochenblatt wieder in unserem Briefkasten. Siehe da: Eine Stadtvilla am Parkrand in Bergedorf und eine 6 Zimmer EFH in Neuengamme. Die Stadtvilla soll 257.000€ kosten und ist nur 102 m² groß. Trotzdem rufe ich beim Verkäufer an, um nach der Anschrift zu fragen. Wenigstens von außen wollte ich mir ein Bild machen. Das Gespräch war sehr nett und am Ende hatte ich auch einen Termin für eine Innenbesichtigung am Sonntagnachmittag. Am Abend sind wir dann an Ort und Stelle. Eine Enttäuschung. Garten? Fehlanzeige! Das Grundstück hinter dem Haus ist verbrettert. Neben dem Garten hat die Garten- und Friedhofsabteilung der Stadt ihren Sitz. Auf der anderen Seite des Gebäudes sind Mietshäuser angelehnt. Das Stadthaus ist von außen mit Pseudoklinker verklebt. Och nö! Das wars nicht. Das zweite Haus (in Neuengamme) sieht von außen prima aus. Das Haus hat einen Anbau, in dem 2 vermietete Wohnungen sind, die bei der Finanzierung dieser Aktion helfen würden, denn 279.000€ plus Courtage, Notar und Grunderwerbssteuer. Vorgewarnt wurde ich schon von der Maklerin, dass im Haus nichts mehr getan wurde und Bad und Küche komplett neu müssen. Das hätte uns überhaupt nicht geschockt, aber... kein Garten, bei 1.400 m² Grundstück. Linksseitig endlos scheinende Reihen von Gewächshäusern. Das Grundstück selber zu großen Teilen betoniert. Das Haupthaus und der Anbau sind verbunden. Über der Verbindung eine „Dachterrasse“. Links neben dem Haus ein wenig grün, zugewachsen mit Immergrün, in der Mitte ein wunderbarer alter Baum. Schade das Haus wäre schön gewesen. Könnte man den Anbau abreißen und einen Garten anlegen, dann wäre es schön. So – leider nicht mit uns!

25.04.04
Wir haben uns entschlossen unsere Immobiliensuche mit einem kleinen Fahrradtrip zu verbinden. Also sind wir den Allermöher Deich raufgefahren, dann den Moorfleeterdeich bis zum Ende und danach über die Tatenberger Schleuse zurück durch Tatenberg. Auf der ganzen Tour nur 2 Verkaufsschilder. Ein Haus nicht nach unserem Geschmack und das andere,... bildschön ein Reetdachhaus an der Elbe auf einem großen Grundstück. Sicher gestalterisch müsste man hier noch tätig werden, aber das macht ja nichts. Nach ungefähr 25km Radtour sind wir wieder zu Hause und nichts hält mich davon ab den Rechner hochzufahren, um mal bei Immobilienscout zu gucken, ob das Haus hier angeboten wird. Volltreffer! Ein Haus in Tatenberg steht drin und das ist es! 420.000€ Uff!!
Na wenigstens für die Fitness haben wir etwas getan!

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