Dienstag, 18. August 2009

Vom Charme alter Häuser und dem Versuch etwas selbst zu machen

Es ist nun etwas über ein Jahr her, dass wir unser Traumhaus bezogen haben. Sicher unser Traumhaus ist 100, Verzeihung 101, Jahre alt und es gibt noch unendlich viel zu renovieren, aber das haben wir ja gewusst und in Kauf genommen.
Bislang haben uns so viele Sachen in Anspruch genommen, dass wir die Kellerräume nicht recht ernst genommen haben. Nun befand ich es allerdings an der Zeit einen RICHTIGEN Vorratsraum einzurichten. Ein Vorratsraum mit schimmligen Wänden – sicher nicht.
Der Schimmel rührt offensichtlich noch vom Wassereinbruch bei der Sturmflut 1962. Danach hat es wohl niemand für nötig befunden den Putz von den Wänden zu hauen und wieder neu zu verputzen.
Das ist ja kein Problem, dann wird es eben exakt 44 Jahre später gemacht!
Mit den heutigen Errungenschaften der Technik ist ja das abschlagen von Putz ein KINDERSPIEL, sagt mein Mann. Also habe ich mir die Technik von meinem Gatten erklären lassen, … und wäre fast an den ersten 15 Zentimetern gescheitert! Enttäuscht, ob dieser Schlappe, überließ ich meinem Mann die Gerätschaft und zog mich zunächst zurück. Eine knappe Stunde später tauchte mein Mann schweißgebadet aus dem Keller auf. PAUSE – Also schnappte ich mir das Ding nochmals und nun ging es schon viel besser. Einmal ließ ich mich noch abwechseln und dann schaffte ich den Rest allein. Lustige 7 Stunden später lag der Putz am Kellerboden – direkt neben meinen Affenarmen! Eigentlich wollte ich Putz abschlagen und neuen Putz auftragen an einem Tag machen – das konnte ich wohl vergessen.
Müde schlich ich mich sehr zeitig zu Bett – Morgen war schließlich auch noch ein Tag.

Der heilige Sonntag (für andere heilig, nicht für Menschen die eigentlich nur das Wochenende haben, um zu renovieren). Die Zimmer im Untergeschoss waren mit einer Staubschicht überzogen – klar das hat natürlich gestern unheimlich gestaubt. Darüber wollte ich nun hinwegsehen und mich ans verputzen machen. Also ab in den 2. Kellerraum, der momentan als Lagerraum für Handwerkszeug benutzt wird UND der seine schimmligen Wände noch hat. Hier lagert ebenfalls der Sack mit dem Putz (natürlich in einen Plastikübersack gesteckt, damit die Feuchtigkeit nicht das Pulver zum Klumpen mutieren lässt)
Erst Mal die Gebrauchanweisung lesen und dann in aller Ruhe entscheiden welche, typisch weiblichen, Hilfsmittel ich zusammensuchen muss. Das mit den typisch weiblichen Hilfsmitteln konnte ich getrost tun, denn mein Gatte war nicht da.
OKAY – die Gebrauchsanweisung sagt: Setzen Sie die 30kg mit 20l Wasser an. UFF – die spinnen doch! Und wie zum Donner sollte ich dann das schwere Ding diese Treppe hoch und die nächste Treppe hinunter buxieren? Keine Chance! Also beschloss ich das Ganze Portionsweise zu machen. Ich ermittelte also: ¼ des Ganzen sollte es sein. 7,5kg Putz und 5l Wasser. Guuut – nur wie wiege ich den Putz ab? Das letzte Mal, bei meinem ersten, ganz gelungenen Verputzversuch, habe ich die Küchenwaage genommen. Das hatte 2 unangenehme Folgen: Die erste unmittelbare Folge: Mein Mann wäre vor lachen fast erstickt. Die zweite Folge: Die Küchenwaage hat mir diese Aktion schwer übel genommen und wollte danach nicht mehr funktionieren. Jetzt habe ich eine neue Waage und die wollte ich keinesfalls dafür benutzen. Was also nehmen? RICHTIG: Die Personenwaage, das Ding ist sowieso völlig überflüssig, wer will schon wissen, dass er zuviel wiegt?!
Ich bin also bewaffnet mit Personenwaage, einem sehr stabilen Messbecher und unserer Gießkanne wieder in den Keller zurückgekehrt. Das abwiegen war etwas umständlich, denn ganz anders als die Küchenwaage wiegt unsere Personenwaage nicht zu, d.h. draufstellen abwiegen runter nehmen. Nun auch das ließ sich bewerkstelligen NUR – das Ergebnis… es sah eher aus wie Milchsuppe und nicht wie Putz. Wie soll man denn Milchsuppe an die Wände bringen? Also mehr Putz bis es Pampe war. Erledigt! Auf in den nächsten Keller und die Wände verputzt. HAH! Leichter gesagt als getan. Die Pampe war noch immer ziemlich flüssig und die Wände unheimlich krumm. Die, wie ich meinte, Riesenmenge Putz war schon nach 2 kleinen Wandabschnitten aufgebraucht und das Ergebnis? Naja – ist ja nur ein Keller. Trotzdem irgendwie war das beim letzten Mal anders, irgendwas habe ich wohl doch falsch gemacht. Also schnappte ich mein vor Dreck starrendes Werkzeug (wieso ist eigentlich überall Putz? An den Griffen der Werkzeuge, an meinen Handschuhen, auf dem Fußboden und von meinen Klamotten Mal ganz zu schweigen.
Für heute habe ich genug. Schluss! Lieber lasse ich mir nochmals erklären wie es richtig geht.
Ja und wieder ist das eine Sache aus der Kategorie: Es geht NICHTS MAL EBEN.

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